In this first exhibition of the Schindler LAB, we want to focus on the rich creativity of the arts and the expressive power that emanates from these two established painters, Vera Oxfort and Stefano Bosis.
Both very different in their visual language and technical process, Oxfort's works can be seen as an odyssey - a journey into self-discovery and revelation. Similarly, Bosis' works are experiences depicted with blurred brushstrokes to emphasise the fading connection between memory and nature. Oxfort's works are abstract, multi-layered paintings that emphasise the slow inner process of finding one's painterly vision. Bosis' works are visual explorations of rainforests, golden fields, dancing fairies and exotic landscapes. As different as they may be, the two artists meet artistically and share common visions of art as a means of communication to themselves and the world. For both, art is an adventure that can be experienced in very different ways.
Stefano Bosis (*1979 in Milan) now lives and works in Berlin and Milan. After leaving school, he left Italy and went to England, where he approached theatre. His next destination is Spain, where he learns street art. After returning to his native Italy, he trained as an actor in "commedia dell'arte" and graduated in computer science for digital communication at the University of Milan. After travelling Europe by motorbike, he arrives in Berlin in 2012, where he wins an artist residency with a series of images on massification and nihilism. In 2014, he is invited for another residency, this time to Colombia. The journey continues to Mexico, Guatemala and Cuba. The experiences in Central America influence his painting so much that it becomes gestural, and dominated by strong and bright colours. Contact with indigenous communities contributes to the formation of his thought and poetics, which suggest access to an irrational dimension that cannot be explored through science and technology. Stefano Bosis takes us into the realm of the impossible with his oil paintings, here the illusionary stands right next to the concrete.
Vera Oxfort was born in 1964 in Rio de Janeiro, grew up in Zurich, now lives in Berlin and works in Potsdam. The trained goldsmith and jewellery designer was initially active with numerous exhibitions in her learned first profession until she began studying at the Berlin Academy of Painting in 2009 and graduated as a master student of Andreas Anrheim. At first glance, Vera Oxfort confronts the viewer with surfaces that appear monochrome. If one is prepared to linger longer in front of her paintings, they take on something hypnotic, which, for all the peacefulness of the surface, often has a provocative depth to it. She achieves this effect with a specially developed technique in which she draws intuitive lines with one hand while the other hand is already painting over what she has drawn. She superimposes layer upon layer of drawing and painted surface until the line seems to merge completely into the surface, still existing perceptibly - rarely visibly - beneath the surface. ***
In dieser ersten Ausstellung des Schindler LAB wollen wir den Schwerpunkt auf die reichhaltige Kreativität der Künste und die Ausdruckskraft legen, die von diesen beiden etablierten Maler*innen, Vera Oxfort und Stefano Bosis, ausgeht.
Beide sehr unterschiedlich in ihrer Bildsprache und ihrem technischen Prozess, können Oxforts Werke als eine Odyssee gesehen werden - eine Reise in die Selbstfindung und Offenbarung. In ähnlicher Weise sind Bosis' Arbeiten Erfahrungen, die mit verschwommenen Pinselstrichen dargestellt werden, um die verblassende Verbindung zwischen Erinnerung und Natur zu betonen. Oxforts Werke sind abstrakte, vielschichtige Bilder, die den langsamen inneren Prozess des Findens der eigenen malerischen Vision hervorheben. Bosis' Werke sind visuelle Erkundungen von Regenwäldern, goldenen Feldern, tanzenden Feen und exotischen Landschaften. So unterschiedlich sie auch sein mögen, so sehr treffen sich die beiden Künstler künstlerisch und teilen gemeinsame Visionen von Kunst als Kommunikationsmittel zu sich selbst und der Welt. Für beide ist Kunst ein Abenteuer, das auf ganz unterschiedliche Weise erlebt werden kann.
Stefano Bosis (*1979 in Mailand) lebt und arbeitet heute in Berlin und Mailand. Nach seinem Schulabschluss verlässt er Italien und geht nach England, hier nähert er sich dem Theater an. Das nächste Ziel ist Spanien, wo er Street Art lernt. Nach seiner Rückkehr in seine Heimat Italien absolviert er eine Ausbildung zum Schauspieler in der "commedia dell'arte" und macht seinen Abschluss in Informatik für digitale Kommunikation an der Universität von Mailand. Nachdem er Europa mit dem Motorrad bereist hat, kommt er 2012 nach Berlin, wo er mit einer Bildserie über Massifizierung und Nihilismus eine Residenz für Künstler gewinnt. 2014 wird er für einen weiteren Aufenthalt, dieses mal Kolumbien, eingeladen. Weiter geht die Reise nach Mexiko, Guatemala und Kuba. Die Erfahrungen in Mittelamerika beeinflussen seine Malerei so sehr, dass sie gestisch, und von starken und leuchtenden Farben dominiert wird. Der Kontakt mit indigenen Gemeinschaften trägt zur Bildung seines Denkens und seiner Poetik bei, die den Zugang zu einer irrationalen Dimension nahelegt, die nicht durch Wissenschaft und Technologie erforscht werden kann. Stefano Bosis führt uns mit seinen Ölbildern in das Reich des Unmöglichen, hier steht das Illusionäre direkt neben dem Konkreten.
Vera Oxfort wurde 1964 in Rio de Janeiro geboren, ist in Zürich aufgewachsen, lebt heute in Berlin und arbeitet in Potsdam. Die gelernte Goldschmiedin und Schmuckdesignerin war zunächst mit zahlreichen Ausstellungen in ihrem gelernten ersten Beruf aktiv, bis sie 2009 das Studium an der Akademie für Malerei Berlin begann und als Meisterschülerin von Andreas Anrheim abschloss. Vera Oxfort konfrontiert den Betrachter beim ersten Hinsehen mit einfarbig erscheinenden Flächen. Wenn man bereit ist, länger vor ihren Bildern zu verweilen, bekommen diese etwas Hypnotisches, dem bei aller Friedlichkeit der Oberfläche eine oft provokante Tiefe zu eigen ist. Diesen Effekt erreicht sie mit einer eigens entwickelten Technik, bei der sie mit der einen Hand intuitive Linien zeichnet, während die andere Hand das Gezeichnete schon wieder übermalt. Sie legt Schicht um Schicht an Zeichnung und gemalter Fläche übereinander, bis die Linie ganz in der Fläche aufzugehen scheint, unter der Oberfläche immer noch spürbar – selten sichtbar – existiert.